Freitag, 6. Dezember 2013

Nur die Finger wissen, was sie tun


 Beim Schreibmaschineschreiben weiß der Kopf nicht, was die Finger tun: In einer US-Studie zeigte sich, dass selbst gute Tipper nicht präsent haben, wo sich die einzelnen Buchstaben auf der Tastatur befinden. Die Fertigkeit ist dennoch vorhanden und kann automatisiert abgerufen werden.

Das hat auch Konsequenzen für die Theorie des Lernens, berichten ein Team um die Psychologin Kristy M. Snyder von der Vanderbilt University in Nashville/Tennessee.

Explizites und implizites Wissen

Dass der Mensch selbst komplexe Aktivitäten wie Ski- oder Autofahren erlernen und dann quasi automatisch wiederholen kann, ist nicht nur aus dem Alltag bekannt. Auch die Psychologie hat sich damit seit über hundert Jahren eingehend beschäftigt.

Die dahinter liegende Lerntheorie funktioniert verkürzt ausgedrückt so: Beim Erlernen neuer Tätigkeiten brauchen wir ein explizites Wissen, mit dem wir unser Arbeitsgedächtnis "füttern", das dann die gewünschte Handlung in Gang setzt. Bei bereits geübten Tätigkeiten braucht es das Arbeitsgedächtnis nicht: Wir greifen auf unser gespeichertes, implizites Wissen zurück, unser Körper führt die Tätigkeit "von selbst" durch. (weiter hier).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen